Stuttgart ist meine Heimat. Hier lebe ich seit 40 Jahren! Ich kann mir keine bessere Stadt vorstellen: Nicht ohne Herausforderungen, aber mit unglaublichem Potenzial. Weltoffen und vielfältig, modern, lebens- und liebenswert – das ist mein Stuttgart.
Was Stuttgart für mich besonders macht? Etwa 613.000 Menschen leben hier, aus über 170 Nationen – und zwar gemeinsam und nicht nebeneinander her. Mehr als 100 verschiedene Sprachen werden bei uns im Kessel gesprochen – und doch verstehen wir uns.
Diese Vielfalt funktioniert, weil wir in Stuttgart schon früh das Credo ausgegeben haben: Ob alteingesessen oder zugewandert – wir sind alle Stuttgarter*innen!
Das bedeutet natürlich nicht, dass es keine Probleme gibt. Aber durch vorausschauende Politik und eine offene Stadtgesellschaft hat Stuttgart eine Atmosphäre des Zusammenhalts in Vielfalt geschaffen. Nirgends spürt man das so deutlich, wie bei einem Abend auf dem Sommerfestival der Kulturen, wenn Zehntausende am Marktplatz zusammenkommen und feiern. Für mich ist das Stuttgart von seiner schönsten Seite!
Stadt der Mobilität
Doch fragt man Menschen, was sie mit Stuttgart verbinden, fallen viel zu oft die Worte ‚Stauhauptstadt‘ oder ‚Feinstaubstadt‘. Das ärgert mich, weil unsere schöne Stadt so viel zu bieten hat – und viel davon mit kurzen Wegen zu Fuß erreichbar ist. Wahr ist aber auch: Der Verkehr belastet die Stuttgarter Innenstadtbezirke massiv. Fuß- und Radwege sind zugeparkt, die Staus ziehen sich aus der City bis über den Pragsattel, den Kräherwald und den Heslacher Tunnel, die Luftqualität leidet und damit auch die Stuttgarterinnen und Stuttgarter.
Viel hat sich bereits getan, zum Beispiel in der Tübinger Straße, wo mein Wahlkreisbüro liegt und wo ich die Veränderung intensiv miterlebt habe. Das Ergebnis: Viel mehr Aufenthaltsqualität! Denn wo wir verkehrsberuhigte Bereiche ausweiten, Fuß- und Radwege stärken, den ÖPNV ausbauen und verbessern und damit den Verkehr in der Stadt reduzieren, profitieren alle: die Menschen, weil sie sich wohlfühlen und gerne verweilen, aber auch Gewerbe und Gastro, die von der gestiegenen Verweildauer profitieren.
Ich persönlich bin am häufigsten zu Fuß unterwegs. Ich mag die kurzen Wege und liebe die vielen Stäffele – und ich finde, die Aussichtspunkte in fast jedem Stadtbezirk entschädigen auch für die Anstrengung.
Die Zukunftsaufgabe: Bezahlbarer Wohnraum
Beim Thema Wohnen nimmt Stuttgart einen traurigen Spitzenplatz ein – als mittlerweile teuerste Großstadt in Deutschland. Für mich ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum deshalb die zentrale Zukunftsaufgabe. Leider hatten Stadt und Land den sozialen Wohnungsbau in den 1990er und 2000er Jahren nahezu eingestellt; erst seit dem Antritt der grünen Landesregierung haben wir die finanziellen Mittel für die Wohnbauförderung massiv aufgestockt.
Das heißt konkret: Mehr Engagement, Grundstücksbesitzer dazu zu bringen, Baulücken zu bebauen. Mehr Flexibilität im Baurecht, um Umwidmung, Aufstockungen und Verdichtung im Bestand zu ermöglichen – ohne dabei die so wichtigen Frischluftschneisen zuzubauen. Und nicht zuletzt mehr Flächenerwerb und Wohnungsbau für Menschen mit kleinem und mittlerem Einkommen durch die Stadt selbst.
Auch die Erzieherin, der Pfleger, die Reinigungskraft müssen sich Wohnen in Stuttgart leisten können! Dafür müssen wir arbeiten – und sich bietende Chancen ergreifen. Ein tolles Beispiel ist das 2023 freiwerdende Areal des Statistischen Landesamts in der Böblinger Straße im Süden. Noch gehört die Fläche dem Land. Ich habe mich beim zuständigen Finanzministerium dafür eingesetzt, dass die Stadt die Fläche verbilligt kaufen kann, um dort sozialen Wohnraum zu schaffen und damit das Heslacher Zentrum weiter zu stärken.
Lebenswerte Stadt
Chancen wie die Neugestaltung des Areals des Statistischen Landesamts oder den Umbau der Leonhardsvorstadt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung, die 2027 in Stuttgart stattfinden wird, müssen wir nutzen. Denn nur durch eine kluge Stadtplanung schaffen wir Viertel, in denen nicht nur Top-Verdiener einen Platz haben. Nur so schaffen wir die soziale Durchmischung, die das Miteinander in der modernen Großstadt gewährleistet. Das bedeutet für mich vor allem:
Wir müssen mehr Orte schaffen, an denen unterschiedliche Menschen sich auch zufällig begegnen. Und das in jeder Nachbarschaft.
Im Westen etwa ist das am Feuersee mit seinen neuen Terrassen gut gelungen. Oder an der Paulinenbrücke: Aus einem Parkplatz wurde hier ein Raum, den der Verein Stadtlücken kulturell bespielt hat – Kletterwand, Flohmarkt und Open-Air-Kino inklusive. Oder der Schützenplatz im Kernerviertel, wo sich die Nachbarschaft selbst eine urbane Oase geschaffen hat.
Stadt & Natur in der klimagerechten Großstadt
Was ich an unserer Stadt auch liebe – und das nicht nur wegen meiner Parteifarbe: Das viele Grün! Etwa ein Viertel der Stadtfläche ist bewaldet. Und: Von fast jedem Punkt der Stadt ist man schnell im Grünen. Meine Favoriten: Im Kräherwald joggen, zum Bärenschlössle spazieren, den Schimmelhüttenweg gehen oder den Kesselrand entlangwandern, die Aussicht genießen und am Ende mit der Zacke oder der Seilbahn wieder in die City – nahezu einzigartig für eine deutsche Großstadt!
Natur in der Stadt ist für mich Lebensqualität.
Wir müssen nicht nur unsere bestehenden Wälder mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt und die Grünflächen in unserer Stadt schützen – es gilt darüber hinaus, versiegelte Flächen neu zu begrünen. Die Wanderbaum-Allee hat in diesem Sommer an verschiedenen Orten gezeigt, wie Bäume nicht nur Schatten, sondern auch Aufenthaltsqualität spenden. Wenn die Erderwärmung auch den Stuttgarter Kessel immer weiter aufheizt, müssen wir die Stadt mit Bäumen und Brunnen an das neue Klima anpassen.
Außerdem muss selbstverständlich auch Stuttgart seinen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele leisten. Ein nachhaltiges Verkehrskonzept, die Reduzierung unseres Energieverbrauchs und der Umstieg auf erneuerbare Energien sind nur einige der Bausteine auf unserem Weg zur klimaneutralen Stadt.
Kunst- und Kulturstadt
Was ich – nicht erst seit Corona, aber durch die Pandemie noch einmal stärker – herausstellen möchte: Für mich ist Stuttgart zurecht auch als Kulturstadt bekannt! Ich bin oft im Theater – gerne auch im Theaterhaus – im Ballett, in der Oper. Dort trifft man oft Menschen, die von weit her anreisen. Ein paar Straßen weiter, in der neuen Cranko-Schule, lernen die größten Talente aus aller Welt das Ballett!
Doch nicht nur die Hochkultur und unsere zahlreichen Museen – wie das Lindenmuseum – sind ein wichtiger Standortfaktor. Auch unsere unglaublich vielfältige Szene mit den zahlreichen kleineren Bühnen – wie Studio Theater, Theater Rampe, JES, Lokstoff!, Renitenztheater und Theater der Altstadt –, Live-Spielstätten und Kulturhäusern, mit jungen, kreativen Initiativen und einer starken Nacht- und Clubkultur machen für mich das kulturelle Gesicht Stuttgarts aus.
Der schönste Wahlkreis im Land
Für mich ist Stuttgart schon jetzt eine offene, moderne und vielfältige Großstadt mit attraktiver Kulturszene und starker Wirtschaft, eine Stadt des Zusammenhalts, mit lebendigen Stadtvierteln, einer echten Stadtgesellschaft und hoher Lebensqualität, die man spüren kann: Bei einem Tee am Bopser, einem Konzert in den Wagenhallen, einer Weinschorle auf der Karlshöhe oder bei einem Sonnenuntergang am Feuersee. Und auch wenn wir gemeinsam Herausforderungen zu meistern haben, sage ich eines immer wieder voller Überzeugung:
"Mein Wahlkreis ist der schönste in ganz Baden-Württemberg!"😊
Aktuell: Stuttgart vs. Coronavirus
Nicht zuletzt hat aber auch uns hier in Stuttgart das Coronavirus hart getroffen. Gastronomen und Kulturschaffende, die Tourismus- und Eventszene, Einzelhändler und Clubbetreiber – die Liste der Branchen, die unter der Pandemie leiden, ist lang. Ich kenne die Sorgen und Ängste der Unternehmen auch über meine Kanzlei; denn über meinen Beruf als Steuerberaterin habe ich stets auch die Perspektive der Wirtschaft im Blick.
Als Abgeordnete bin ich darüber hinaus mit vielen Menschen in meinem Wahlkreis im Gespräch (hier, hier und hier habe ich ein paar Eindrücke aufgeschrieben). Was mir dabei wichtig ist: wir müssen immer reflektieren, wie privilegiert wir sind, während Familien und Kinder mit schlechteren Rahmenbedingungen noch ungleich mehr mit der Pandemie zu kämpfen haben. Oder anders gesagt: Corona wirft ein Schlaglicht auf soziale Ungleichheiten – und die dringende Notwendigkeit, sie zu beheben.
Corona trifft aber natürlich auch mich privat: Mir fehlt das persönliche Treffen mit Freunden und Bekannten, mir fehlen Besuche im Theater oder Kino, mir fehlt das unbeschwerte Miteinander in Stuttgart, wenn beispielsweise Hunderte Menschen am Schlossplatz in kleinen Gruppen auf der Wiese sitzen und gemeinsam das bunte Stadtleben genießen.
Doch damit zurück zu Stuttgart: Im Podcast Sprich:Stuttgart spreche ich noch ausführlicher über die Stadt und mein Leben – und beantworte die Frage: "Gäbe es bald eine neue Stuttgart-Soap, wie wäre ihr Titel?" Reinhören? Gleich hier: